31. Woche: Ostern in Russland

 

Liebe Blogleser! Ich habe gesündigt. 

Wie es dazu kam? Am Samstag haben Sven und ich uns mit einem unserer Vorgänger getroffen (er hat vor 7 Jahren als Freiwilliger einen (damals noch) Zivildienst in Nischni gemacht). Zusammen sind wir dann zu Mischa, unserem Invaliden gefahren, um ein bisschen spazieren zu gehen. Eine andere Invalidin, die Emilia betreut, haben wir auch mitgenommen. Die beiden wollten in die natürlich orthodoxe Kirche und als wir den Kirchenraum betreten haben, bot sich uns ein ziemlich bizarres Bild: Um den Mittelgang waren Bänke aufgestellt, auf denen die gläubigen Besucher ihr Osteressen abgelegt haben, um es sich vom Priester segnen zu lassen. Das Osteressen besteht traditionell aus Eiern (also wie bei uns) und kleinen, zylinderförmigen Kuchen, welche bunt verziert werden. Es war ziemlich voll, da Samstag der letzte Tag vor Ostern war und viele zu diesem Fest geheiligtes Essen auf dem Tisch haben möchten. Diese Segnungszeremonie, bei der der Priester durch den Gang läuft und nach links und rechts mit einem eigenartigen Wedel das heilige Wasser auf das Essen spritzt, fand vermutlich regelmäßig einmal die Stunde statt. Als wir wieder aus der Kirche rausgegangen sind, haben sich nämlich wieder neue Leute mit ihrem Essen aufgestellt und gewartet. 

Ich habe ein Foto von den Bänken kurz nach der Zeremonie gemacht, um diesen Anblick festzuhalten. Aber eigentlich sind Fotos in der Kirche verboten, und so kam es kurz vor dem heiligen Fest noch zu der kleinen Sünde von meiner Seite aus :p


 

Was mir ansonsten noch aufgefallen ist an Unterschieden zu dem Ostern in Deutschland:

Hier in Russland hat es noch eine religiösere Bedeutung, als ich es gewohnt war. Es gab in den Läden auch keine Osterhasenfiguren/schokolade etc zu kaufen; stattdessen gab es Ostereierfarben mit orthodoxen Symbolen als Sticker. Das orthodoxe Ostern findet außerdem nach dem anderen Kalender an einem anderen Datum statt als bei den Protestanten/Katholiken. 

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