8. Woche: Der erste Schnee

Am Montag war es dann auch tatsächlich so weit: es hat zum ersten mal geschneit und der Schnee ist liegen geblieben. Es war zwar nicht so viel, aber schon ein paar Zentimeter. Da es aber wieder ein bisschen wärmer geworden ist (heißt in Russland: +2 bis +3 Grad), liegt aktuell kein Schnee noch. Heute, also am Sonntag, gabs sogar so richtig nervigen Schneeregen, der die ganzen Gehwege unter einer matschigen, nassen Schneeregenschicht begraben hat :D Bald wird aber der "richtige" Winter kommen mit dem "richtigen" Schnee...

Am Samstag ist die Gesellschaft für deutsch-russische Begegnungen aus Essen hier in Nischni angekommen. Es ist ein Delegationsbesuch. Gemeinsam werden wir die nächsten 10 Tage ein volles Kulturprogramm haben, auf das ich schon gespannt bin. Am Sonntag wurden schon ein paar Sehenswürdigkeiten und ein Fotomuseum besucht. 

Unsere Schulen haben die kommende Woche frei, da Herbstferien sind. Chillen können wir aufgrund des Delegationsbesuches aber trotzdem nicht :D

Diese Treppe ist ein wichtiges Wahrzeichen von Nischni. Dank der Erzählung eines betrunkenen älteren Mannes an einer Bushaltestelle kenne ich auch einen "fun" fact dazu: die Treppe wurde kurz nach dem zweiten Weltkrieg von deutschen Kriegsefangenen erbaut. Und nachdem sie ihre Strafe "fleißig abgebaut haben", durften sie nach Hause zurückkehren.

Was ist denn jetzt die Gesellschaft für deutsch-russische Begegnungen aus Essen?

Eigentlich ist unsere Entsendeorganisation die evangelische Kirche im Rheinland (EKiR)- mit denen hatten wir auch unsere Seminare und von ihnen bekommen wir auch unser Taschengeld. Die EKiR hat jedoch eine Kooperation mit der Gesellschaft. Früher hat die Gesellschaft die Freiwilligen auf eigene Faust (also auch auf eigene Finanzierung) nach Russland geschickt. Dies wurde irgendwann teuer und unbequem. Ein anerkannter Jugendfreiwilligendienst wird vom Staat gefördert, setzt aber auch eine bestimmte Anzahl an Seminartagen voraus. Für die Gesellschaft lohnt es sich natürlich nicht, ein eigenes Seminar für 3-4 Jugendliche auf die Beine zu stellen, und so ist die Kooperation zustande gekommen. Beworben haben wir uns bei der Gesellschaft und die sucht auch eine Wohnung für uns in Nischni und stellt die ganzen Kontakte her. Die EKiR kümmert sich eher um unsere persönlichen Angelegenheiten- wie es uns so geht, die Aufarbeitung des Jahres, der Austausch mit anderen Freiwilligen etc. 

Die ganze Sache ist aber ein bisschen kompliziert, das muss ich zugeben :D Manchmal ist auch nicht so ganz klar, welche von den 2 Organisationen für was zuständig ist. 

Durch diese Kooperation hatten wir aber auch eine besondere Rolle bei der EKiR. Unsere Mitfreiwilligen haben sich direkt bei der Kirche beworben und haben an Auswahltagen teilgenommen. Sie haben sich aber nicht für ein Land, sondern für die unterschiedlichen Projekte beworben. Jeder hat mehrere Wünsche angegeben, dann haben die Teamer zusammen überlegt, wer am besten wohin passt und dann wurde den Jugendlichen mitgeteilt, in welches Land sie ausreisen werden. Also eigentlich auch ein bisschen Wundertüten-mäßig :D